Unser künftiger Platz

Ein Spaziergang über unser zukünftiges Gelände

Auf unserem Gelände bauen wir ein lebendiges Ökosystem auf, das sich selber erhält und uns ernährt, in dem wir leben und uns erholen können und das uns widerstandsfähiger gegenüber den Unwägbarkeiten der Klimakatastrophe macht. Ein großer Teil der Fläche ist organisch gestaltet, es gibt schöne Plätze und Lagerfeuerstellen. Die gut ausgebauten Hauptwege laden auch Menschen mit Rollstuhl oder Rollator ein, sich auf dem Gelände zu bewegen.

Wir haben einen Gemüsegarten zur (mindestens teilweisen) Selbstversorgung; falls genügend Platz da ist und genügend Menschen daran mitarbeiten, erwirtschaftet sogar eine Solawi (Solidarische Landwirtschaft) einen Teil unseres Einkommens. Wie alles andere nach Permakultur-Methoden gestaltet, gibt es einen lichten essbaren Wald mit Obst- und Nussbäumen, vielen Kräutern und Beerensträuchern, in dem da und dort ein Tiny House oder ein Earthship steht.

Als Puffer in Dürrezeiten, Löschteich, für unsere Freizeit (Schwimmen) und eventuell auch für Nahrung (Wasserpflanzen, Fische) haben wir 2-3 Teiche auf dem Gelände. Wir freuen uns, viel Raum für Wildnis zu lassen, um Tieren und Pflanzen Raum zu geben und von der Natur zu lernen. Eine Wiese lädt dazu ein, zusammen draussen zu sein, zum Feiern, Chillen und Spielen. In einem kleinen Birkenhain ist ein eigener Ort, um zu trauern und Abschied zu nehmen. Eine kleine Hühnerschar lebt mit uns und labt sich an den Zecken und anderen Insekten; wenn sich japanische Laufenten mit ihnen vertragen, gesellt sich ihnen ein Paar davon als Schneckenjäger*innen dazu.

Einige von uns leben in dem alten, gut renovierten Haus, das wir beim Einzug schon vorgefunden haben, andere sind vor kurzen ins neue ökologische Niedrig-Energiehaus gezogen, das wir in Strohballenbauweise mit viel Eigenarbeit errichtet haben. Ein weiteres Haus ist in Planung, so dass wir - bald insgesamt 35 Menschen und ihre Kinder - Raum für ein Gutes Leben haben werden. In den Häusern leben wir in Wohngemeinschaften und teilen uns Gemeinschaftsräume. Auch ein Seminargebäude ist in Planung, das die Seminarjurte ersetzen wird. Outdoor-Toiletten und -Duschen bleiben für unseren kleinen Campingplatz bestehen. Unsere Toiletten sind fast ausschließlich Kompost-Toiletten, bis auf 1-2 (Grau-)wasser-Toiletten. Diese sind an unser Klärsystem angeschlossen, das wiederum Teil unseres autarken Wasserkreislaufs ist. Wir leben und experimentieren mit alternativen Energien; mit Windkraft, Erdwärme, Biogas, Solarenergie stellen wir unseren Strom und mit der Zeit teilweise auch unser Gas her. Dabei erforschen wir sowohl Hightech als auch Lowtech-Varianten und -Methoden.

Im Dorfplatz/Kneipe/Café als (oder mit) Info-Zentrum tauschen wir uns aus, hängen miteinander ab und haben die Möglichkeit, Selbstgemachtes zu verkaufen und zu kaufen. Das Café ist zumindest teilweise auch für Aussenstehende offen; dort gibt es dann unter anderem Infos zu Permakultur, regenerativer Landwirtschaft, ökologischem Bauen und alternativen Energien.


“Falls wir die Weisheit haben zu überleben,
auf einem Platz aus Trümmern zu stehen
wie langsam wachsende Bäume,
den Platz erneuernd, ihn bereichernd;
falls wir unsere Jahreszeiten hier willkommen heißen können
und nicht zu viel von Erde oder Himmel erbitten,
dann werden die Leben, die unsere Leben bereiten,
noch immer dort leben, lange nachdem wir gestorben sind,
ihre Häuser fest begründet am Berghang;
Felder und Gärten erscheinen üppig in den Fenstern.“
        

(Wendell Berry: „Eine Vision“)